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Lacina Koné, Generaldirektor von Smart Africa, gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel während der Kabinettssitzung in Meseberg

Im November 2019 traf sich das Bundeskabinett im brandenburgischen Schloss Meseberg zu einer Klausursitzung zum Thema Digitalisierung. Dort war - auf Vorschlag des BMZ - Lacina Koné, Generaldirektor unseres Partners Smart Africa, Gast und Redner. Zudem konnte Bundesentwicklungsminister Gerd Müller in Meseberg weitere Projekte und Kooperationen bekannt geben, wie die folgenden Beiträge in diesem Newsletter zeigen.

Mit der Africa Cloud wird der Zugang zu spezialisiertem Wissen auch in entlegenen Regionen möglich.

„Wir dürfen die digitale Entwicklung in Afrika nicht verschlafen! Sonst schaffen wir nie ausreichende Angebote für Bildung, Ausbildung und Jobs“, so Gerd Müller auf der Kabinettklausur in Meseberg. „Wir starten jetzt die ‚Africa Cloud‘.“

Die neue Plattform atinigi der Africa Cloud (www.atingi.org) hat das Ziel, junge Menschen durch innovative E-Learning Angebote zu erreichen. Bildungsinhalte werden lokal entwickelt und sollen Ausbildung und Beschäftigungsfähigkeiten für die Berufe der Zukunft verbessern. Die ersten Kurse für Berufsauszubildende, junge Landwirte und Digitalunternehmer stehen bereit. Neben der Nutzung der Online-Kurse auf Smartphones und PCs begleiten lokale Partner und Coaches den Lernprozess.

Gemeinsam mit Smart Africa sollen digitale Prozesse für die Entwicklung einer Wissenswirtschaft genutzt werden.

Zwei Wochen vor der Kabinettklausur in Meseberg ist eine Delegation von Smart Africa nach Berlin gereist mit dem Ziel, eine gemeinsame Erklärung für die zukünftige Zusammenarbeit im Bereich Digitalisierung in Afrika zu erarbeiten. In mehreren Arbeitsgruppen-Treffen wurden verschiedene Kooperationsfelder beispielsweise zu den Themen Künstliche Intelligenz, Digitale Identitäten und Blockchain-Technologien erkundet und festgehalten. Smart Africa ist eine Initiative mit 29 afrikanischen Mitgliedsländern, die durch Digitalisierungsprozesse die ökonomische Entwicklung des Kontinents vorantreiben möchten.

Minister Müller sieht in der Zusammenarbeit mit der Digitalwirtschaft eine große Chance, die wirtschaftliche Entwicklung in Afrika zu fördern.

Mit neuen Kooperationsangeboten für Unternehmen im Bereich Digitales und beruflicher Bildung kann die deutsche Wirtschaft Afrika stärker in den Blick nehmen. „Ich freue mich, dass ich heute mit Joe Kaeser von Siemens, mit SAP und mehreren mittelständischen Firmen strategische Vereinbarungen für neue Investitionen unterzeichnen konnte“, so Minister Müller auf der Compact with Africa Investorenkonferenz am 19. November in Berlin. Minister Müller unterzeichnete beim Gipfel mehrere Verträge. Damit schafft das Ministerium neue Perspektiven vor Ort und verbessert das Angebot an qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Weltweit arbeiten schätzungsweise 90 Millionen Menschen auf digitalen Plattformen - oft unter prekären Arbeitsbedingungen.

Digitale Online-Plattformen strukturieren die globale Verteilung der Arbeitskräfte neu und bieten Arbeitsmöglichkeiten für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Entwicklungsländern. Rund 40 Millionen Arbeiterinnen und Arbeiter in Entwicklungsländern verdienen ihr Einkommen über digitale Plattformen – 5 bis 25 Prozent von ihnen in Vollzeit. Viele von ihnen leiden unter unfairen Arbeitsbedingungen: ungeregelte Arbeitszeiten, Preisdruck oder Missmanagement durch die Plattform-Betreiber. Gemeinsam mit dem Oxford Internet Institut etabliert das BMZ daher die „Fairwork Foundation“. Diese ermöglicht eine Zertifizierung von fairen Plattformen und ein Ranking der arbeitsrechtlichen Standards. In einem ersten Jahresbericht gibt die Fairwork Foundation Einblick in Arbeitswelt der Gig-Economy und faire Arbeitsstandards.

Gemeinsam mit der Mozilla Foundation sollen Sprachbarrieren reduziert und somit mehr Menschen der Zugang zu digitalen Möglichkeiten gegeben werden.

Das Bundesentwicklungsministerium BMZ und die Mozilla Foundation verkündeten während des UN Internet Governance Forums den Start einer gemeinsame Initiative, um den Zugang zu künstlicher Intelligenz (KI) zu verbessern. Dabei liegt der Fokus auf der Sammlung von Sprachaufnahmen in afrikanischen Sprachen. Mit diesen Daten können KI-Anwendungen entwickelt werden, die afrikanische Sprachen verstehen. So könnten beispielsweise Landwirte durch interaktive Sprachassistenten Zugang zu Beratungsdienstleistungen in lokale Sprachen erhalten. Die Initiative „Künstliche Intelligenz für Alle - FAIR Forward“ der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) setzt das BMZ Engagement um, in dem die Initiative KI-Innovationen und offene Sprachdaten in Afrika und Asien fördert. Das BMZ und die Mozilla Foundation laden zudem weitere Technologieunternehmen und Länder dazu ein, eine Allianz zur Öffnung von Sprachdaten zu bilden.

Gemeinsam für neue Jobs in Afrika! WIDU bietet eine Business-Förderung für Familien und Freunde, die durch die Plattform in lokale Geschäftsprojekte investieren können.

Das BMZ hat das panafrikanische GIZ-Pilotvorhaben WIDU beauftragt, die investive Verwendung von Remittances der afrikanischen Diaspora in Deutschland für Kleinst- und Kleinunternehmen in den Pilotländern Ghana und Kamerun zu fördern. Nach Schätzungen der Weltbank finden jährlich 1,2 Mrd. Euro Überweisungen von Mitgliedern der afrikanischen Diaspora in ihre Heimatländer statt, welche selten für unternehmerische Investitionen genutzt werden. Über die digitale Plattform können sich nun Familienangehörige und Freunde aus dem Ausland mit lokalen Unternehmerinnen und Unternehmern vernetzen, um diese finanziell bei ihren Geschäftsprojekten zu unterstützen. Nach der gemeinsamen Erstellung eines Investitionsplans fördert WIDU die Unternehmerinnen und Unternehmer mit bedarfsorientiertem Business-Einzelcoachings und bezuschusst die Unternehmen nach einer erfolgreichen ersten Investitionsphase finanziell. Seit Mitte November ist die Plattform live und in kürzester Zeit haben sich bereits über 200 Unternehmerinnen und Unternehmer registriert. Nach der Pilotphase in Ghana und Kamerun soll das Projekt evaluiert und auf eine Möglichkeit zur Ausweitung auf weitere afrikanische Länder überprüft werden.  

Dank der Nutzung von Künstlicher Intelligenz können lokale Fischfarmen die Sterblichkeit der Fische reduzieren und somit die größtmögliche Menge und Qualität der Fische erhalten.

Mit Hilfe von Sensorik lässt sich der Ertrag von Aquakulturanlagen deutlich steigern. Hier setzt das Projekt MonitorFish an, welches speziell entwickelte Low-Tech Sensoren nutzt, um Fischfarmern einen Einstieg in die datengetriebene Farmführung zu ermöglichen. Mit Hilfe des von MonitorFish entwickelten Algorithmus lassen sich Gesundheitszustand und Wachstum der Fische überwachen und entsprechende Schritte planen. In Kooperation mit dem tansanischen Unternehmen Konga Agribusiness ist außerdem der Aufbau einer Brutanlage zur Tilapiazucht geplant.

Im Januar sind keine Termine mit Schwerpunkt Digitalisierung geplant. Daher ein Rückblick auf unsere Digital Kontrovers Reihe:

Digital Kontrovers #12 (9.12.2019) über digitale Plattformen und faire Arbeitsbedingungen. Mehr Informationen finden Sie hier.

Digital Kontrovers #11 (26.09.2019) über das Thema Digitalsteuern. Mehr Informationen finden Sie hier.

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Impressum: https://toolkit-digitalisierung.de/impressum/
Fotonachweis (von oben nach unten): Smart Africa (1), Karin Desmarowitz/GIZ (2), Kathleen Ziemann/GIZ (3), GIZ (4), Karin Desmarowitz/GIZ (5), Daniel Brumund/Mainlevel Consulting/GIZ (6), GIZ (7), MonitorFish (8)