Liebe Leserinnen und Leser, über ein Jahr COVID-19 hat zwei wesentliche Erkenntnisse zutage gebracht: die Bedeutung von Technologie und die Notwendigkeit besserer Ansätze der Zusammenarbeit. Was die erste Erkenntnis betrifft, so zeigte der Virus einige Lücken in der Pandemievorsorge unserer Partnerländer auf – die durch digitale Technologien geschlossen werden könnten. Um die Potentiale digitaler Technologien für die Pandemievorsorge zu bewerten, haben wir gemeinsam mit der KfW, Digital Square, USAID und anderen Partnern ein neuartiges Tool entwickelt: das Digital Pandemic Preparedness Assessment (DPPA). Außerdem widmen wir uns kontinuierlich dem Thema Inklusion in der digitalen Entwicklung. Denn wie UNCTAD im Technology and Innovation Report 2021 zeigt, kann die Digitalisierung zu einer Zunahme der globalen Ungleichheiten führen. In Kenia haben wir kürzlich ein Projekt gestartet, das Jugendliche mit Behinderungen in digitalen Fähigkeiten schult. Zudem arbeiten wir mit der Radiant Earth Foundation zusammen, um Satellitendaten von landwirtschaftlichen Flächen frei zugänglich zu machen. Auf Basis dieser offenen Daten können Anwendungen der Künstlichen Intelligenz (KI) entwickelt werden, um Ernteprognosen zu verbessern und damit die Ernährungssicherheit zu erhöhen. Ein weiteres Umsetzungsfeld für KI-getriebene Innovationen zur Erreichung der Agenda 2030 ergibt sich in der Bewältigung urbaner Herausforderungen: Städte und Stadtregionen weltweit beherbergen mehr als die Hälfte der Menschheit, produzieren 70 % des globalen Abfalls und 70 % der globalen Treibhausgasemissionen. Eine neue Studie unserer Durchführungsorganisation GIZ und des Austrian Institute of Technology (AIT) demonstriert die Leistungsfähigkeit dieser Technologie in sechs urbanen Anwendungsfällen. Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre,
Michael Krake Abteilungsleiter i.V. Globale Gesundheit; Wirtschaft; Handel; ländliche Entwicklung Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) |